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Testbericht Kia Picanto LPG im Langzeittest

Kia Picanto LPG

Der Kia Picanto LPG besticht durch seine ab Werk eingebaute Möglichkeit, ihn mit Autogas über einen 27-Liter-Tank in der Reserveradmulde zu betreiben. Obwohl eher für den Stadtverkehr sowie Kurzstrecken ausgelegt, wollte TestPraktiker den kleinen Flitzer auf Langstrecken testen. Viele sparsame Käufer möchten ja auch mal in den Urlaub oder haben Termine mit längeren Anfahrtswegen. Mit drei Personen und Gepäck gingen wir auf eine Reise von mehr als 3.000 Kilometern. Die längste Teilstrecke lag bei rund 750 km, nur unterbrochen von Tankstopps oder kurzen Rastpausen.

Keine Angst, der Kia Picanto LPG verfügt auch über einen ganz normalen Benzintank mit 35 Litern und erspart dem Fahrer somit Schweißperlen, wenn mal keine Autogas-Station in der Nähe ist.

kia picanto lpg

Durch zwei Tankuhren mit Umschalter bzw. einen automatischen Wechsel auf Benzin, wenn der Autogas-Tank leer wird, ist er zudem auf der sicheren Seite.
Ein Problem bei Langstrecken?
Nein, nicht beim Auto, sondern beim Tankstellennetz! An der Autobahn zwischen Baden-Baden und Kiel war auf einer Teilstrecke von fast 250 km keine LPG-Tankstelle zu finden. Trotz App! Bei einer Tankstelle war der einzige Gastank leer, ein anderes Mal wurden gerade Reparaturen an der Zapfanlage vorgenommen. Dann gab es wieder Tank-/Raststätten, die gänzlich ohne Autogas-Angebot waren. Wer nur mit LPG fahren möchte, um den vollen Preisvorteil zu genießen (wir tankten teilweise für 68 Cent/l), sollte immer rechtzeitig nachtanken. In der gewohnten Umgebung hat man ja seine Stammtanke, aber bei Langstrecken kann eine Vorplanung hilfreich sein. Bis auf diese eine Teilstrecke war LPG-Tanken aber unproblematisch. Der Kia hält im Handschuhfach sogar Adapter bereit, falls man im Ausland auf einen zu Deutschland nicht kompatiblen Tankstutzen stößt.

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Das in diesem Fall dreitürige und 3,60 Meter lange Wägelchen erwies sich in unserem Praxistest (zu dritt mit Gepäck) als absolut langstreckentauglich!

Entgegen anderen Testberichten können wir zum Fahrkomfort nichts Negatives berichten. Die Federung ist zwar straff, die Sitze ebenfalls, aber man entsteigt dem Picanto auch nach mehr als 700 Kilometern ganz bestimmt nicht gerädert!
Wer mehr erwartet oder benötigt, muss eben eine oder zwei Klassen höher kaufen.

Kia Picanto LPGGleiches gilt für die Motorisierung. Man kann in den Kasseler Bergen von einem Dreizylindermotor mit 49 kW (67 PS) Leistung einfach keine Wunder erwarten. 92 Nm Drehmoment müssen dann halt auch mal durch Runterschalten angepasst werden.
Das Motörchen schnurrte in unserem Test absolut stressfrei und brachte auf normaler Autobahnstrecke entspannt die Höchstgeschwindigkeit von rund 150 km/h.
Unser Autogas-Verbrauch lag zwischen 6,5 und 6,9 Litern auf 100 km – und das bei Preisen zwischen 68 und 74 Cent/Liter. Das Fahrzeug schaltet bei aufgebrauchtem LPG automatisch und nicht fühlbar auf Benzinbetrieb um.
Zum Kofferraum mit 150 Litern wäre zu sagen: bei vier Personen kurzreisetauglich. Bei drei Personen und einer längeren Reisedauer lässt sich dank der geteilten Rückbank eine umgeklappte Rücksitzlehne gut als weitere Staufläche nutzen. Wir würden auf jeden Fall Reisetaschen anstatt Koffer empfehlen, da sie sich besser „einpassen“ lassen.
Auf dem Rücksitz Mitreisende sollten allerdings nicht zu groß sein. Auf unserer Testfahrt saß dort ein 1,73 m großer Mensch, was auf langen Strecken – mit einem zugedrückten Auge – noch okay war.

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Im Stadtverkehr spielt der kleine Koreaner vor allem bei der Parkplatzsuche seine Vorteile aus.

TestPraktiker stellte den Kia Picanto LPG auch Klaus-Dieter Rathjen vor. Der Chef des markenunabhängigen Betriebes „KFZ-Farmer“ setzte den Kia auf die Hebebühne und sah ihn an allen neuralgischen Punkten mit erfahrenen Augen durch. Seine Aussage: „Ein feines ,Jungmädchen-Wägelchen‘ und wohl seinen Preis wert.“ Unser Test zeigte aber gewiss, dass der Kleine natürlich auch Jungs Spaß machen kann.
Als Einziges, was Klaus-Dieter Rathjen für unnötig und nicht sehr genau hielt, wäre die Anzeige, wann man am besten in welchen Gang schalten sollte, zu nennen.

Kia Picanto

Rathjens Mitarbeiterin Marita Taedcke nahm den Kia Picanto noch auf eine kurze Rundreise mit und war sehr angetan von dem kleinen Koreaner. Ihr fiel allerdings auf, dass die Anzeige der Uhr für den Gasbetrieb relativ schnell sinkt.
Völlig klar: Der LPG-Tank wurde in die Reserveradmulde eingebaut, um den Kofferraum nicht noch zusätzlich zu verkleinern. Nach 150 Kilometern steht sie eben nur noch auf halb.

Testkoordination: Markus Beelko
Testbericht: Redaktion TestPraktiker
Doreen Parker-Schmidt / Udo von Waldowski

testmarke kia picanto lpg Unser Fazit: Preis / Leistung „sehr gut“

Der Kia Picanto LPG hat sich in unserem Langstreckentest über 3.000 Kilometer tapfer geschlagen. Der Dreizylindermotor surrte brav, der Spaßfaktor, Autogas für bestenfalls 68 Cent/Liter zu tanken, ließ den Fahrer von der „guten, alten Zeit“ schwärmen, nämlich die vor der Ölkrise. Allein die Abmessungen lassen eigentlich nicht auf ein langstreckentaugliches Auto schließen. Mit drei Erwachsenen haben wir trotzdem prima Ergebnisse erzielt, mussten NICHT orthopädisch behandelt werden und können den kleinen Koreaner in Anbetracht des Preises ab 10.550,-€ weiterempfehlen. Der Steuervorteil für LPG (Autogas) ist bis 2018 sicher und man kann momentan hoffnungsvoll davon ausgehen, dass diese Frist in die Verlängerung geht.

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